Der Deutsche Sozialgerichtstag trauert um seine Vizepräsidentin Renate Holst

14.08.2018 opener

Am 3. August 2018 ist die Vizepräsidentin des Deutschen Sozialgerichtstages e.V. - DSGT - Renate Holst, nach nur wenige Tage dauernder Erkrankung mit 67 Jahren einem multiplen Organversagen erlegen. Die Mitglieder des Vorstandes sind erschüttert und von tiefer Trauer erfüllt.

Renate Holst war Gründungsmitglied des DSGT und gehörte dem Vorstand als eine der beiden Vizepräsidentinnen seit Januar 2006 ununterbrochen an. Sie war viele Jahre Mitglied der Kommission "Verfahrensrecht" und leitete seit knapp zwei Jahren die Kommission "Soziales Entschädigungsrecht und Recht der Menschen mit Behinderung". Frau Holst brachte vielseitige  Fachkompetenz aus ihrer Tätigkeit in der Arbeitsverwaltung und ihrer langjährigen erst- und zweitinstanzlichen Rechtsprechungstätigkeit beim Sozialgericht und beim Landessozialgericht Bremen in die Vorstandsarbeit ein. Auch ihre Verwaltungserfahrung als Direktorin des Sozialgerichts Bremen, das sie 15 Jahre lang leitete, machte sie für den Vorstand fruchtbar. Unter ihrem Vorsitz erarbeitete die Kommission "Soziales Entschädigungsrecht und Recht der Menschen mit Behinderung" zuletzt das besonders anspruchsvolle Programm für den 7. Bundeskongress Ende September 2018 in Potsdam.

Renate Holst gab dem Vorstand und dem Verein aber sehr viel mehr als ihren Fachverstand. Sie hatte sich den Zielen des DSGT mit ihrer ganzen Persönlichkeit verschrieben und die Vorstandsarbeit nachhaltig geprägt. Sie war präsent, konnte Ausgleich und Konsens befördern, vermochte sich in jede Interessenlage hineinzuversetzen. Sie war immer und allen eine kluge und loyale Ratgeberin und trug zu einer von Fairness und Respekt getragenen Diskussionskultur entscheidend bei.

Dass Frau Holst 2006 dem in Essen gegründeten DSGT beitrat, war Ausdruck ihres Anliegens, Ort und Rahmen zu geben zum sozialpolitischen Diskurs und zur Weiterentwicklung des Sozialrechts. Mit Begeisterung fühlte sie sich in den Gründungstagen der Idee verpflichtet, die Eigenständigkeit der Sozialgerichtsbarkeit zu erhalten.

Das Leben von Renate Holst war bestimmt von ihrem ehrenamtlichen sozialen Engagement und von ihrem aktiven Eintreten für  soziale Gerechtigkeit. Dafür war sie in Bremen und weit über seine Grenzen hinaus bekannt. Sie tat das nicht nur mit Worten, sondern mit dem Herzen und einem tiefen Verständnis für die Menschen und ihre Nöte. Sie liebte die Menschen und die Menschen liebten sie.

Vizepräsidentin Holst genoss in Vorstand und Verband höchstes Ansehen. Ihre Warmherzigkeit und ihr Einfühlungsvermögen werden unvergessen bleiben. Sie paarte sie mit Pragmatismus, Charme und Humor. Eine wunderbare Frau hat uns für immer verlasssen. Wir verneigen uns vor ihr in Dankbarkeit und Anerkennung ihrer außerordentlichen Verdienste um den Deutschen Sozialgerichtstag. Ihrer Familie sind wir in tiefempfundener Anteilnahme verbunden.

Monika Paulat
Präsidentin des Deutschen Sozialgerichtstages e.V.

Potsdam, August 2018
 

Autor: Monika Paulat, Präsidentin des DSGT e.V. und Präsidentin des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg a.D.

Anlass: Nachruf

Am 3. August 2018 ist die Vizepräsidentin des Deutschen Sozialgerichtstages e.V. - DSGT - Renate Holst, nach nur wenige Tage dauernder Erkrankung mit 67 Jahren einem multiplen Organversagen erlegen. Die Mitglieder des Vorstandes sind erschüttert und von tiefer Trauer erfüllt.

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Schlagwörter: Erkrankung, Vizepräsidentin , tiefe Trauer