Gericht
Sozialgerichtsbarkeit (38838)
Verfassungsgerichtsbarkeit (83)
Verwaltungsgerichtsbarkeit (1210)
Gerichte der EU (6)
Ordentliche Gerichtsbarkeit (1013)
Arbeitsgerichtsbarkeit (137)
Finanzgerichtsbarkeit (87)

Datum
2022 (1459)
2021 (2495)
2020 (2120)
2019 (2531)
2018 (2333)
2017 (2639)
2016 (2936)
2015 (4224)
2014 (2921)
2013 (1392)
mehr...
OLG Hamm, Beschluss vom 15.04.1991 - 15 W 52/91
Ersetzung der Einwilligung in die Kindesannahme durch das Vormundschaftsgericht
»1. § 1748 Abs. 2 Satz 1 BGB ist nach dem Inkrafttreten des KJHG am 01.01.1991 so zu verstehen, daß eine vormundschaftsgerichtliche Ersetzungsentscheidung wegen Gleichgültigkeit eine vorhergehende Beratung des Elternteils durch das Jugendamt entsprechend § 51 Abs. 2 SGB VIII nicht mehr zwingend voraussetzt.
2. Für nach dem 1.1.1991 zu treffende Ersetzungsentscheidung ist § 1748 Abs. 2 Satz 1 BGB i.V.m. § 51 Abs. 2 SGB VIII verfassungskonform auszulegen. Dabei hat in Übergangsfällen, in denen ein Ersetzungsantrag vor dem Inkrafttreten des KJHG bei dem Vormundschaftsgericht anhängig geworden ist, bei der Prüfung des Vorliegens von Gleichgültigkeit ein Verhalten des Elternteils unberücksichtigt zu bleiben, das nach altem Recht nicht hätte berücksichtigt werden dürfen, weil die zwingend vorgeschriebene Beratung durch das Jugendamt nicht erfolgt ist.«
Fundstellen: DAVorm 1991, 967, FamRZ 1991, 1103, JMBl NRW 1991, 258, OLGZ 1992, 15, Rpfleger 1991, 416, ZfJ 1991, 427
Normenkette:
BGB § 1748 Abs. 2 Satz 1
,
JWG § 51a Abs. 1
,
KJHG Art. 24
,
SGB VIII § 51 Abs. 2
Vorinstanzen: LG Siegen 15.08.1990 4 T 205/90

Entscheidungstext anzeigen: