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BSG, Urteil vom 12.12.1995 - 10 RKg 9/95, FEVS 47, 280
Rückwirkende Aufhebung von Kindergeld nach § 48 SGB X wegen Überschreitens der Einkommensgrenze, Ermessensausübung
1. Durch überzahltes Kindergeld wird die Fiktion der Erfüllung von Ansprüchen auf Sozialhilfe (§ 107 SGB X) nicht ausgelöst.
2. Wenn Kindergeld wegen Überschreitens der DM 750,-- Grenze für Ausbildungsvergütungen nicht mehr zusteht, so kann die Bewilligung aufgrund der zur Vermeidung von Doppelleistungen geschaffenen Vorschrift des § 48 Abs. 1 S. 2 Nr. 3 SGB X nur in Höhe der Überschreitung rückwirkend aufgehoben werden (Anschluß an BSG vom 23.3.1995 - 13 RJ 39/94 SozR 3-1300 § 48 Nr. 37).
3. Ein zur Ermessensausübung zwingender atypischer Fall liegt bei rückwirkender Aufhebung (§ 48 Abs. 1 S. 2 Nrn. 2 bis 4 SGB X) stets vor, soweit der Betroffene hierdurch im nachhinein vermehrt sozialhilfebedürftig würde; im Rahmen des § 48 Abs. 1 S. 2 Nr. 3 SGB X ist insoweit von der Aufhebung abzusehen (Ermessensreduzierung auf Null) (Anschluß an BSG vom 23.3.1995 - 13 RJ 39/94 = SozR 3-1300 § 48 Nr. 37). [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]
Fundstellen: FEVS 47, 280, FamRZ 1996, 1005, NZS 1996, 238, SozR 3-1300 § 48 Nr. 42
Normenkette:
BKGG § 2 Abs. 2 S. 2
,
BSHG § 5
,
SGB X § 48 Abs. 1 S. 2 Nr. 3 § 107

Entscheidungstext anzeigen: