BGH, Urteil vom 05.10.1988 - IVb ZR 91/87
Geltendmachung rückständigen nachehelichen Unterhalts
»a) Haben geschiedene Eheleute den Anspruch auf nachehelichen Unterhalt vertraglich geregelt, so kann der Berechtigte rückständigen Unterhalt grundsätzlich auch für eine Zeit verlangen, in der der Verpflichtete nicht in Verzug und der Anspruch nicht rechtshängig war. Für eine länger als ein Jahr vor der Rechtshängigkeit liegende Zeit kann auch der vertraglich geregelte Unterhalt jedoch nur dann verlangt werden, wenn anzunehmen ist, daß sich der Verpflichtete der Leistung absichtlich entzogen hat (§ 1585 b Abs. 3 BGB; § 64 EheG).
b) Zu den Voraussetzungen, unter denen anzunehmen ist, daß sich der Verpflichtete absichtlich entzogen hat.«
Fundstellen: BGHR BGB § 1585b Abs. 2 Vertragsunterhalt 1, BGHR BGB § 1585b Abs. 3 Vertragsunterhalt 1, BGHR EheG § 64 Vertragsunterhalt 1, BGHR EheG § 64 Vertragsunterhalt 2, BGHZ 105, 250, DRsp I(166)197c-d, DRsp-ROM Nr. 1994/4198, FamRZ 1989, 150, JuS 1989, 759, LSK-FamR/Hülsmann, § 1585b BGB LS 2, LSK-FamR/Hülsmann, § 1585b BGB LS 25, LSK-FamR/Hülsmann, § 1585b BGB LS 26, LSK-FamR/Hülsmann, § 1585b BGB LS 28, LSK-FamR/Hülsmann, § 1585b BGB LS 33, MDR 1989, 241, NJW 1989, 526
Normenkette:
BGB § 1585b Abs. 2, 3
,
EheG § 64
Vorinstanzen: OLG Nürnberg , AG Amberg

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